In der Abteilung mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung an der Johann-Peter-Schäfer-Schule werden Schülerinnen und Schüler beschult, die neben einer Sehbeeinträchtigung den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sowie ggf. den Förderschwerpunkt körperlich motorische Entwicklung haben.
Ziel des Unterrichts ist eine ganzheitliche Förderung der Schülerinnen und Schüler in aktiver Auseinandersetzung mit anspruchsvollen Bildungsinhalten.
Unterrichts- und Lerninhalte werden entsprechend den Richtlinien für Förderung und Erziehung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sowie unter Berücksichtigung des spezifischen Curriculums für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung entsprechend der individuellen Voraussetzungen der Lernenden umgesetzt.
Die Klassen werden von einem Team aus Förderschullehrkräften und sozialpädagogischen Fachkräften unterricht sowie durch FSJ‘lerInnen und Teilhabeassistenzen unterstützt.
Es besteht zudem eine enge Kooperation mit dem Internat, so dass bei Bedarf und nach entsprechender Vereinbarung zusätzlich Mitarbeiter/-innen aus dem Internat den Unterricht am Vormittag unterstützen.
Die Unterrichtsinhalte werden in folgenden Organisationsformen umgesetzt:
- Klassenunterricht
- Einzelförderung
- Kooperationsunterricht zwischen 2-3 Klassen (Unterrichtsprojekte z.B. in Kunst, Musik, Sport, Deutsch, Sachunterricht, Kochen, Werken)
- Hospitationstage einzelner Schüler in einer anderen Klasse.
Spezielle pädagogische Inhalte werden angeboten im Rahmen von:
- Heilpädagogischem Reiten
- Praktika
- Unterrichtsgängen
- Schullandheimaufenthalten.
Zusätzlich zu den Inhalten der Richtlinien für den Unterricht im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und körperlich motorische Entwicklung werden die Schülerinnen und Schüler nach folgenden spezifischen Schwerpunkten unterrichtet.
Förderung der visuellen Wahrnehmung
- Gestaltung und Angebot der Unterrichtsmaterialien und Medien unter Berücksichtigung und gezieltem Einsatz von Kontrasten, Konturen, Vergrößerungen, Positionierung zum Schüler, Begrenzungen, Anordnungen, Reduzierung von Details
- Spezifische Fördermaterialien z. B. Lightbox / PC - Arbeitsplätze / Einsatz von Bildschirmlesegerät/ Whiteboard
- Hilfsmittelversorgung (z. B. Brille/Lupen)
Förderung der Sinneswahrnehmung
- Multisensorische Angebote
- Entwicklung von Kompensationsstrategien
Förderung der Orientierungsfähigkeit
- an die spezifischen taktil/visuell Bedürfnisse der Schüler angepasste Lernumwelt (visuell strukturierte Bereiche, mit klaren Unterscheid-barkeiten, Leitlinien und markante Merkmale zur Orientierungshilfe, optimale Beleuchtung, klare Ordnungssysteme)
- Erfordernis einer strukturierten Lernumgebung und Lebenswirklichkeit mit festen räumlichen und zeitlichen Ordnungskriterien, (Struktur, Raum, Situation, Personal, zeitlicher Ablauf)
Förderung der Mobilität
- Gestaltung der Räume und Wege auf dem Schulgelände
- Zusammenarbeit mit den Rehalehrkräften
- Hilfsmittelversorgung (z.B. Rollator/ Langstock)
Förderung der lebenspraktischen Fertigkeiten
- Förderung der Nahrungsaufnahme, der Nahrungszubereitung, der Selbstversorgung (z.B. selbständiges Essen, Kauen, Schlucken, sowie Zubereitung von Lebensmitteln/ Hauswirtschaft)
- Förderung der Selbständigkeit bei der Alltagsbewältigung
- Entwicklung von Fertigkeiten zur Köperpflege
- Erwerb von Kompetenzen im Bereich Öffentlichkeit/ Umgang mit Geld
Förderung der Kommunikation
- Entwicklung von kommunikativen Fähigkeiten unter den Bedingungen einer Sehbeeinträchtigung oder Blindheit
- ein Angebot von Zeichen/Symbole/Piktogramme/ Bilder mit kontrastreicher, detailreduzierter und konturierter Gestaltung im Rahmen der unterstützten Kommunikation
- Einsatz körpernaher Gebärden
- Hilfsmittelversorgung zur unterstützten Kommunikation (z. B. Talker/ PC), die den Bedürfnissen des sehbeeinträchtigten Schülers Rechnung tragen
Folgende therapeutische Angebote sind an der JPSS möglich:
- regelmäßige (Kranken-)Gymnastik durch an der Einrichtung angestellte Fachkräfte sowie krankengymnastische Angebote nach Bobath/Vojta etc. durch externe Fachkräfte
- psychomotorische Angebote durch an der Einrichtung angestellte Fachkräfte für Schülerinnen und Schüler des Internats
- Beratung und individuelles Mobilitätstraining durch Rehalehrkräfte
- logopädische Behandlung durch externe Fachkräfte
- ergotherapeutische Behandlung durch externe Fachkräfte