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Oktober 2022
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31 Okt

Ab jetzt rollt der Ball in den Hofpausen

Ein "plock" von der einen, dann gleich wieder ein"plock" von der anderen Seite, wenn die Holzrackets auf den Ball treffen, der mit Stahteilchen gefüllt ist und rasselnd in wahnwitziger Geschwindigkeit über das Feld fegt. Als taktisches Mittel dabei gegen die Außenbanden knallt. Es ist keine Frage: Dieser Sport geht ins Ohr. Und das muss er auch, schließlich wird Showdown, zu deutsch Tischball, blind gespielt. "Die Idee, dieses Spiel bei uns zu etablieren, gab es schon länger", erklärt Jasmin Fischer. Sie ist an der Johann-Peter-Schäfer-Schule (Förderschwerpunkt Sehen) Sportkoordinatorin. An diesem Vormittag ist sie auch Schiedsrichterin und pfeift das Showmatch zwischen Manfred Scharpenberg und Eli Osewald, beide Showdown-Spieler beim SV Blau-Gelb Frankfurt. Zwei wahre Könner am Tisch, die dankenswerterweise der Einladung als Ehrengäste gerne gefolgt sind. Dass am Ende mit Scharpenberg der Deutsche Vizemeister gewinnt, ist höchstens zweitrangig. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen aus der Mittel- und Hauptstufe verfolgen das Spiel begeistert, applaudieren, stellen Fragen und nehmen den Schläger dann auch selbst in die Hand, um ihre ersten Tore zu erzielen. Es ist eine wirklich gelungene Veranstaltung, diese zweistündige Einweihungsfeier der Showdownplatte in der Schulstraße, in der die blinden und sehbehinderten Schüler ab der fünften Klasse ihre Hofpausen verbringen. Interviews und ein Musikact runden das Programm ebenso ab wie ein Büfett. Vieles haben die Kinder und Jugendlichen selbst organisiert. "Ab jetzt können sie hier spielen", freut sich Sportlehrerin Fischer über die neue Möglichkeit für die Schüler, die Pause aktiv zu verbringen und schiebt nach: "Wir denken auch darüber nach, Showdown in den Sportunterricht zu integrieren." Gewissermaßen als Mischung zwischen Tischtennis und Tischkicker ist Tischball, das aufgrund der Chancengleichheit unter der Augenbinde gespielt wird, gleich aus mehreren Gründen äußerst attraktiv, wie Jasmin Fischer schildert: "Es ist sehr dynamisch und schnell. Das merkt jeder, der das schon einmal ausprobiert hat. Showdown ist echter Sport, da ist neben Konzentration und Taktik Ausdauer gefragt, und die Schüler können sich austoben. Außerdem können Menschen mit und ohne Handicap zusammen spielen, es handelt sich um einen inklusiven Sport, was uns auch sehr wichtig ist." Großen Dank spricht die Schule an den Förderverein der Einrichtung aus, der die Betonplatte, etwa in Größe einer Tischtennisplatte, finanziert hat. "Damit war es aber nicht getan. Das Ganze wäre nicht möglich gewesen, wenn die Firma IRATEC uns nicht die die Kunststoffbanden gebaut und gespendet hätte. Wir freuen uns sehr, dass von IRATEC heute Georg Hartmann bei uns ist", ergänzt Schulleiterin Verena Trebels. Während sie das sagt, üben die Schüler hinter ihr fleißig die ersten Schläge. Von nun an wird der kleine Ball in den Unterrichtspausen der Johann-Peter-Schäfer-Schule rollen.20221017 121152

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Wenn Verena Trebels dieser Tage mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, dann schaut sie immer für einen Moment in Richtung des etwas versteckt liegenden Rasenplatzes. Und dann huscht stets ein Lächeln über ihr Gesicht. "Das war der Höhepunkt des Schuljahres, ganz klar. Eine unheimlich schöne Woche, die sehr lange überaus positiv in Erinnerung bleiben wird", erklärt die Schulleiterin. Auf dem großen Rasenplatz der Johann-Peter-Schäfer-Schule, der inzwischen wieder verwaist ist, war sieben Tage lang das gelb-rote Zelt des erlebnispädagogischen Circus Soluna aufgebaut und bildete den Schauplatz für unvergessliche Momente. "Die komplette Schulgemeinde hatte ihren Anteil am gelungenen Ablauf, ihnen allen gebührt mein Dank: Von den Eltern über die Hauswirtschaft und Hausmeister bishin natürlich zum Schul- und Internatspersonal", berichtet Trebels über eine außergewöhnliche Gemeinschaftsleistung, um diese Projektwoche auf die Beine stellen zu können. Externe Unterstützung erhielt man durch die Berufliche Schule am Gradierwerk in Bad Nauheim und Studierende der Universitäten Frankfurt und Gießen. Im Mittelpunkt standen selbstverständlich die 180 Schülerinnen und Schüler, die von Montag bis Donnerstag neun Zirkusdisziplinen einübten und das Erlernte in zwei Aufführungen am Freitag jeweils vor begeisterten 300 Zuschauern in der Manege präsentierten. Wobei es zu ergänzen gilt, dass die Johann-Peter-Schäfer-Schule eine Einrichtung für Blinde und Sehbehinderte ist. Viele Kinder und Jugendliche haben zusätzlich die Förderschwerpunkte geistige und körperlich-motorische Entwicklung. "Wir haben die Realschüler und künftigen Gymnasiasten ebenso bei uns wie komplex beeinträchtigte Schüler, die praktisch in jedem Lebensbereich einen umfassenden Unterstützungsbedarf aufweisen", beschreibt die Schulleiterin die immense Spannbreite in der Schülerschaft, zu der die Idee einer Zirkusprojektwoche ideal passte. "Wir hatten in der Planung darauf gebaut, dass alle Schüler aus sämtlichen Abteilungen ein Angebot finden, das ihnen Spaß macht und darüber hinaus auch persönlich etwas gibt, was sich schließlich bestätigt hat. Jeder einzelne konnte sich beteiligen, und wir hatten heterogen besetzte Workshops", freut sich Verena Trebels in der Nachschau darüber, dass der Grundgedanke derart gut aufgegangen ist. Ob bei den Clowns, am Vertikaltuch, in der Feuer- und Fakir-Gruppe oder in den anderen Disziplinen - Schüler aus allen Bereichen probten und führten zusammen auf, brachten sich individuell nach ihren Fähigkeiten ein, woraus sich sich ein wunderbar stimmiges Bild ergab. Bei dem einen oder anderen Real- und Hauptschüler aus den höheren Klassen habe sich das Interesse zwar erst entwickeln müssen, räumt Schulleiterin Trebels ein, die aber schnell beobachten konnte: "Mancher hat das vielleicht zunächst ein bisschen belächelt. Das war jedoch fix vorbei, wie ich mitbekommen habe. Da wurde gerade auch von diesen Jungen und Mädchen aufgeregt gefragt, was denn als Nächstes für die Choreographie einzustudieren sei oder zugegeben, dass sie vor den abschließenden Shows wirklich nervös waren." In diesen Shows avancierten die Schüler vor ihren Familien, Freunden der Einrichtung und Ehrengästen zu Stars in der Manege. "Für sie war die Atmosphäre, die Stimmung und der Applaus eine wirklich besondere Erfahrung, die sie mitnehmen werden. Insbesondere auch von den Eltern haben wir sehr positive Rückmeldungen erhalten", sagt Verena Trebels, die selbst im Publikum saß und an einige konkrete Beispiele denkt: "Ich habe da einen Jungen aus der sechsten Klasse im Kopf, der beim Feuer mit den Fackeln tolle Kunststücke gezeigt hat. Wie stolz er angesichts des großen Beifalls war, das war ihm deutlich anzumerken. Der Vater hat gar nicht mehr aufgehört zu klatschen und hatte Tränen in den Augen. Oder die Mutter, die rief ´Das ist mein Kind!´, als ihr Sohn, ein Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, bei der Leiterakrobatik voller Freude ganz oben angekommen war und die Anerkennung sichtlich genoss. Das ist nicht selbstverständlich, weil sie wegen ihrer Handicaps nicht selten Grenzen spüren." Angesichts der gesammelten Erkenntnisse und des durchschlagenden Erfolgs hat die Schule, das verrät Trebels, inzwischen eine Neuauflage der Zirkusprojektwoche fest ins Visier genommen. Bis es so weit ist, bleiben die Erinnerungen, die gewiss nicht nur der Schulleiterin ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

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18 Okt

JPSS beteiligt sich an "Woche des Sehens"

Mit der Punktschriftmaschine den eigenen Namen schreiben oder mit dem Langstock unter der Augenbinde zur Ampel laufen und die Straße überqueren, Hilfsmittel kennenlernen und praktisch anwenden: Das und noch einiges mehr konnten interessierte Passanten auf der Kaiserstraße am Stand der Johann-Peter-Schäfer-Schule anlässlich der "Internationalen Woche des Sehens" ausprobieren. "Wir wollten den Friedbergen anbieten, selbst aktiv zu sein und einmal in die Rolle von blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen zu schlüpfen. Dazu kamen Broschüren mit Infomaterial und offene Gespräche zu vielen Themen. Da wir uns täglich mit entsprechenden Maßnahmen bei eingeschränktem Sehen und Blindheit befassen, nehmen wir sehr gerne an der Aufklärungskampagne teil", erklärt Gisela Troost die Aktion. Troost ist an der Einrichtung für sehbehinderte und blinde Schülerinnen und Schüler als Rehabilitationslehrkraft tätig. Mit der Resonanz ist sie zufrieden: "Das Ganze ist positiv angenommen worden. Viele Leute sind interessiert stehen geblieben, gerne auch länger." Einige Klassen unterstützten Troost, die untermauert, warum es der Förderschule wichtig ist, immer wieder den Weg in die Öffentlichkeit zu suchen: "Wir möchten verdeutlichen, dass sich bei adäquaten Rahmenbedingungen  große Lernerfolge einstellen und ein unbeschwertes Leben möglich ist.

Lesen Sie dazu auf den Artikel in der Wetterauer Zeitung:

https://www.wetterauer-zeitung.de/wetterau/friedberg-ort28695/auch-sehbehindert-unbeschwert-leben-91861956.html

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