Ein "plock" von der einen, dann gleich wieder ein"plock" von der anderen Seite, wenn die Holzrackets auf den Ball treffen, der mit Stahteilchen gefüllt ist und rasselnd in wahnwitziger Geschwindigkeit über das Feld fegt. Als taktisches Mittel dabei gegen die Außenbanden knallt. Es ist keine Frage: Dieser Sport geht ins Ohr. Und das muss er auch, schließlich wird Showdown, zu deutsch Tischball, blind gespielt. "Die Idee, dieses Spiel bei uns zu etablieren, gab es schon länger", erklärt Jasmin Fischer. Sie ist an der Johann-Peter-Schäfer-Schule (Förderschwerpunkt Sehen) Sportkoordinatorin. An diesem Vormittag ist sie auch Schiedsrichterin und pfeift das Showmatch zwischen Manfred Scharpenberg und Eli Osewald, beide Showdown-Spieler beim SV Blau-Gelb Frankfurt. Zwei wahre Könner am Tisch, die dankenswerterweise der Einladung als Ehrengäste gerne gefolgt sind. Dass am Ende mit Scharpenberg der Deutsche Vizemeister gewinnt, ist höchstens zweitrangig. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen aus der Mittel- und Hauptstufe verfolgen das Spiel begeistert, applaudieren, stellen Fragen und nehmen den Schläger dann auch selbst in die Hand, um ihre ersten Tore zu erzielen. Es ist eine wirklich gelungene Veranstaltung, diese zweistündige Einweihungsfeier der Showdownplatte in der Schulstraße, in der die blinden und sehbehinderten Schüler ab der fünften Klasse ihre Hofpausen verbringen. Interviews und ein Musikact runden das Programm ebenso ab wie ein Büfett. Vieles haben die Kinder und Jugendlichen selbst organisiert. "Ab jetzt können sie hier spielen", freut sich Sportlehrerin Fischer über die neue Möglichkeit für die Schüler, die Pause aktiv zu verbringen und schiebt nach: "Wir denken auch darüber nach, Showdown in den Sportunterricht zu integrieren." Gewissermaßen als Mischung zwischen Tischtennis und Tischkicker ist Tischball, das aufgrund der Chancengleichheit unter der Augenbinde gespielt wird, gleich aus mehreren Gründen äußerst attraktiv, wie Jasmin Fischer schildert: "Es ist sehr dynamisch und schnell. Das merkt jeder, der das schon einmal ausprobiert hat. Showdown ist echter Sport, da ist neben Konzentration und Taktik Ausdauer gefragt, und die Schüler können sich austoben. Außerdem können Menschen mit und ohne Handicap zusammen spielen, es handelt sich um einen inklusiven Sport, was uns auch sehr wichtig ist." Großen Dank spricht die Schule an den Förderverein der Einrichtung aus, der die Betonplatte, etwa in Größe einer Tischtennisplatte, finanziert hat. "Damit war es aber nicht getan. Das Ganze wäre nicht möglich gewesen, wenn die Firma IRATEC uns nicht die die Kunststoffbanden gebaut und gespendet hätte. Wir freuen uns sehr, dass von IRATEC heute Georg Hartmann bei uns ist", ergänzt Schulleiterin Verena Trebels. Während sie das sagt, üben die Schüler hinter ihr fleißig die ersten Schläge. Von nun an wird der kleine Ball in den Unterrichtspausen der Johann-Peter-Schäfer-Schule rollen.